Offener Brief an die Stadt Burglengenfeld



Wir haben die letzen Tage einen offenen Brief and Stadt Burglengenfeld abgeschickt in dem verschiedene (teils ehmalige) JuZ Mitglieder und verschiedene Politker*innen um den Kauf und erhalt der Wohnungen und den Vereinen gebeten haben. Den Brief köent ihr im folgenden lesen:


Offener Brief an die Stadt Burglengenfeld

Sehr geehrte Damen und Herren der Stadt Burglengenfeld,

Mit diesem offenen Brief wenden wir uns mit der Bitte an Sie, das Grundstück in der “Schwandorfer Straße 5” zu erwerben. Die dort lebenden Menschen sollen ihre Wohnungen behalten dürfen und das derzeitige Nutzungskonzept der Vereine “Initiative Jugendzentrum im Städtedreick e.V.” und “Bluesfriends” soll bestehen bleiben.

Es ist nämlich anzunehmen, dass nach Verkauf der Immobilie die Anwohner:innen, das Jugendzentrum sowie die Bluesfriends gekündigt und verdrängt werden. Damit verlieren nicht nur ein dutzend Menschen ihren Wohnraum, auch die Stadt und das Städtedreieck würden ein Stück Kultur, Geschichte und Identität verlieren.

Das JuZ ist schon immer ein Ort, der Menschen mit verschiedensten Hintergründen zusammen gebracht hat. Es schafft einen sicheren Hafen für Menschen, die im Schul- oder Elternkontext mit Problemen zu kämpfen haben. Es schafft einen Raum für Austausch und (Jugend-)kultur und ist als Verein Teil einer lebhaften Demokratie, die in heutiger Zeit mehr denn je bedroht ist.

Vor allem im ländlichen Bereich ist eine Diversität von Vereinen für die Förderung des Gemeinwesens und den Erhalt verschiedener kultureller Traditionen notwendig. Das JuZ Burglengenfeld leistet wichtige Arbeit zur Förderung von jungen Künstlerinnen und Künstlern, die dort ihre ersten Bühnenerfahrungen sammeln, sowie in unseren Räumlichkeiten proben können. Es ist ein Ort an dem junge Menschen sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl und die lokale Gemeinschaft engagieren können. Zuletzt ist das JuZ auch als Institution für das Engagement gegen rechtsradikale Gesinnungen schützenswert.  

Darüber hinaus ist der historisch-kulturelle Aspekt des JuZ’, gewachsen aus der Beteiligung an den WAA-Protesten und den Anti-WAAhnsinnsfestivals, von essentieller und lokalhistortischer Bedeutung. Eine Verdrängung des JuZ’ stünde demzufolge gegen das Interesse, Geschichte und Traditionen zu bewahren sowie lokale Erinnerungskulturarbeit zu leisten.

Für die dort lebenden Menschen sowie die Vereine steht vor allem die Angst vor einer drastischen Mieterhöhung oder der Kündigung des Mietvertrages im Raum. Ein Kauf durch einen privaten Investor wird uns als Hausgemeinschaft vor große Herausforderungen stellen. Für die  Vereine wird es schier unmöglich werden, Räumlichkeiten mit ähnlichen Konditionen zu finden, in denen lebendiges Vereinsleben stattfinden kann. 

Wie Sie wahrscheinlich mitbekommen haben, leben in dem Gebäude seit einigen Monaten  auch Menschen mit Fluchterfahrung, teilweise auch unbegleitete Minderjährige. Gerade für diese Personengruppe kann eine Kündigung und Neuverteilung retraumatisierend sein. Dies wird die Betroffenen hinsichtlich der Integration sowie dem Gefühl, endlich in Sicherheit zu leben, stark zurückwerfen.

Die Stadt Burglengenfeld ist, wie zuletzt am Bürgerfest gesehen, tolerant, bunt und divers. Man lebt hier in einem Miteinander und respektiert sich. Auch das kann schwinden, wenn die Stadt aus den Augen verliert, wie wichtig Räume für Kultur und Kunst sind.

All diese Gründe sprechen dafür, dass die Liegenschaft in öffentlicher Hand bleibt. Deswegen bitten wir Sie mit diesem  offenen Brief: “Nutzen Sie ihr Vorkaufs-Recht! Lassen Sie nicht zu, dass ein weiterer Teil regionaler Kultur wegfällt und Menschen ihren Wohnraum verlieren! Lassen Sie nicht zu, dass Burglengenfeld, das Städtedreick und die Oberpfalz einen wertvollen Teil seiner Geschichte, Identität und Kulturlebens verliert!

Mit freundlichen Grüßen

JuZ Burglengenfeld & Freund:innen,


Aus Datenschutzrechtlichen Gründen haben wir die Unterschriften nicht veröffentlicht!

#juzbulbleibt #50jahre